155.500 Mathes Schwausch to father [Hoyerswerdär Wochenblatt] 26 Jun 1892
To John Schwausch in Sabrod, Spremberg, Hoyerswerda, Prussia
Dearest Father,
Having learned that your infirmity due to old age is increasing considerably, so that you cannot get around anymore, it would be my greatest wish
that this letter might arrive while you are still living, since one does not know how long it would last until you are not there anymore. Therefore I
must hurry, so that, moved by love, I may be able to render a kindness to you. I am sending you, my dear Father and Mother, a small gift of 5 dollars
for your support. That would be, according to your money, about 20 marks, if not more. This you should not give away, but use it for yourselves.
Should we have a god harvest this year, I shall remit some more at Christmas time. As soon as you receive the money write me immediately how much you
received so that I know how the money arrived. Because I deposited the money at the Post Office, I must know if it arrived correctly. We are not
suffering want here, but we still have no farm.We plan to buy one soon, therefore we must save our money. We have 23 head of cattle including the
calves. Also included are the two oxen, our work cattle. These two grew up on our farm and are now 4 years old. They were broken for the yoke this
spring. Also 2 horses, with which Matthes works while I work with the oxen. This year we are working much more acreage because we have the two spans.
Last winter the two girls, Marie and Lene, worked as servant girls. Now they are back home. Here a lot of weeds grow. Therefore many people must work
so that all is ready at the right time. Then everything is easy. When the Baumwolle grows up the chopping stops. Baumwolle is called cotton in
English. Cotton, so long as it is small must be kept free of weeds, for if left to grow they will choke everything Up to now we still had moist
weather. Eight days ago there was high water on the Colorado River. A small town floated away. Gottlieb Schulze lives on the Colorado this year and he
saw how houses, furniture, cattle, and even a Negro floating by. Of course all dead. That river is a large stream like the Elbe, fed by rainwater. It
is said that 18 years ago it was also as high as it is now. Our John lives 18 English miles away on the prairie. [Walburg] Last winter he built a
blacksmith shop for and by himself, and is now at work there. In company with another he also operates a store. He likes it better there. Also the
climate is said to be better there.[healthier] At Pentecost we plan to drive there to look around. Should it please us we will also move there. He is
still free and single.
All of us like it here quite well and no one wishes to go back to Germany. At present we are all well though occasionally suffer from an unexpected
fever. The articles sent by Teacher Unger were duly received, and am highly pleased with them. Here in America everything is to be had as it is with
you, but not in every location, as in the small towns where not everything can be traded. To the honorable Teacher I owe heartfelt thanks. He might
send a “Preiskorant” of the “Kreiner”bees. Here a week ago some bees were already swarming. As yet mine have not. We have much honey and all eat of
it.
To you Family Schausch, many greetings to you.
Mr. M. Schwausch Warda P.O. Fayette County, Texas North America
[W. Nielsen]
An Hans Schwausch in Sabrod bei Spremberg, Kreis Hoyerswerda, Preusen
Teuerster Vater,
Da ich erfahren habe, daß Ihre Alterschwäche sehr zunimmt, daß Sie gar nicht mehr fort können, so wäre mein allergrößter Wunsch, Daß Euch dieser mein
Brief noch am Leben antreffen möge. Denn man weiß ja nicht wie lange es noch dauert und Sie nicht mehr da sind. Deshalb muß ich eilen, wenn ich Euch
noch eine Güte aus leibe erweisen kann. Ich habe Euch, lieber Vater und Mutter, eine kleine Unterstützung geschickt, 5 Dollar. Das wird nach Eurem
Gelde etwas 20 Mark, wenn nicht mehr sein. Die sollt Ihr nicht weggeben, sondern für sich verbrauchen. Wenn wir dies Jahr wieder eine gute Ernte haben
, so will ich dann zu Weihnachten wieder etwas schicken. Sobald Sie das Geld bekommen, schreiben Sie mir gleich wieder, damit ich weiß, wie das Geld
angekommen ist. Beschreiben Sie genau, wieviel Sie bekommen haben. Ich habe das Geld auf der Post eingezahlt, dann muß ich wissen, ob es richtig
angekommen ist. Wir haben hier keine Not, doch wir haben noch keine Farm. Wir wollen jetzt bald eine kaufen, deshalb müssen wir Geld sparen. Wir haben
jetzt viel Rindvieh, 23 Stück, alle zusammen mit Kälber. Dabei sind zwei Ochsen, mit denen wir arbeiten. Sie sind bei uns aufgewachsen und sind 4
Jahre alt. Und dieses Frühjahr zum Ziehen gebrochen. Dann noch 2 Pferde, mit denen tut der Matthes arbeiten und ich mit den Ochsen. Wir arbeiten dies'
Jahr viel mehr auf dem Acker, weil wir 2 Gespanne haben. Im Winter sind die 2 Mädchen Marie und Lene zu Diensten gewesen. Nun sind sie wieder zu
Hause. Hier wächst sehr Unkraut. Deshalb müssen viele Leute zur Arbeit sein, daß immer alles zur rechten Zeit fertig ist, dann geht das ganz leicht.
Wenn die Baumwolle dann größer wird, dann hört das hacken auf. Baumwolle heißt auf Englisch Cotton. Die Cotton müssen, solange sie klein sind, von
Unkraut frei gehalten werden. Sind sie dann groß, erstikken sie alles. Bis jetzt hatten wir immer noch nasse Witterung, vor 8 Tage war groß Wasser auf
dem Colorado River. Eine kleine Stadt ist fortgeschwommen. Der Gottlieb Schulze wohnt dies Jahr auf dem Colorado River. Der hat gesehen wie Häuser,
Möbel, Vieh, auch ein Neger vorbeischwimmen -- freilich alles tot. Der River ist ein großer Strom wie die Elbe, er wird durch Regenwasser groß. Vor 18
Jahren soll er auch so groß gewesen sein. Unser Johann, der ist jetzt 18 engl. Meilen weit von uns auf den Prärien. Er hat sich da im Winter eine
Schmiede gebaut, allein - und tut jetzt da arbeiten. Und ein Store (Laden) hat er mit einem in Company. Es gefällt ihm da besser, soll auch gesünder
da sein. Wir wollen zu Pfingsten da hin fahren und uns da besehen. Wenn es uns da gefällt, müssen wir da auch hin. Er ist noch frei und ledig.
Uns gefällt es hier allen sehr gut. Und will keins mehr nach Deutschland. Jetzt sind wir auch all gesund, doch kriegen wir auch unverhofft das
Fieber. Die Sachen, die der Herr Lehrer Unger geschickt hat, habe ich richtig erhalten und bin auch sehr froh darüber. Es ist hier in Amerika alles zu
haben. So gut wie bei Euch, aber in jedem Orte nicht, in den kleinen Städten ist noch nicht alles im Handel. Dem Herrn Lehrer sage ich meinen besten
Dank. Er möchte ein Preiskorant schicken von den Kreinerbienen. Bei uns haben vor 8 Tagen die Bienen schon geschwärmt, meine haben noch nicht. Wir
haben viel Honig, den essen wir alle.
Wir grüßen wir alle. Wir grüßen Euch alle vielmals Familie Schwausch.
Mr. M. Schwausch, Warda P O, Fayete Co: Texas Nord Amerika.
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