St Louis, Missouri 20 January 1874

Highly honored, worthy friend,

Your last two letters were joy and comfort to me. The Lord has delivered you from great danger. You should serve Him longer in His vineyard. I also rejoice to learn that you gladly have Pastor Greif. He is an upright, true and zealous man, who has the salvation of his congregation on his heart. He won’t be able to figure out the language barrier all at once. That has to happen time and again. Take for example the Wends, when the same come from the other congregation and bring along the certificate (transfer) and dismiss the German, who desire (to go to) St. Peter congregation.

Perhaps this might be a better way to unite the congregations if one starts with the dear children and from the two classes make a two room school. Pastor Grief is for this and Teacher Leubner would relinquish the first class to your son. The children can in this way be much more challenged. And what would one not do for the dear children.

I know I have been asked to come down some time and to help bring about unity, as much as God’s grace gives toward it. But this cannot happen immediately after Easter as we have the Synod’s District here after Easter at which I yet must be present. The insight (idea) has given me pleasure which you have given me in your dear family.

This I believe, that you worry about the future of your family. What affects your trip, so I also think, that the same is necessary, and I would advise you, on top of that, at some time to go to Watertown, Wisconsin. There is the best clilmate, that one has in America. Whoever desires to heal oneself, should go there. It appears thus also from people living in St. Louis. I myself have once received help after a gall bladder sickness. In and around Watertown we have congregations which belong to the Missouri Synod in which you can preach. I also believe, that your stop in Watertown would not be too costly a stay. You would also have to receive permission from your congregation. You have always stayed in Serbin year in and year out, thus one would also gladly guarantee you such permission and also give forth your salary. Pastor Proft has yet a small congregation and he can be your Vicar. Perhaps the dear God sent it that I meet you and we can make the return trip together.

The trip with your family would of course cost you a couple of hundred dollars. But one’s health is worth more than gold. Our Lehnick was in Germany last summer on account of his health and has returned again strengthened. As of yet he has no respectable office again. God greet you and your dear ones.

In Christ I remain humble,
J. F. Buenger

[Translated by H. Melvin Symmank]



St. Louis, Mo., den 20. Januar 1874.

Hochgeehrter, werther Freund,

Ihre beiden l. Briefe sind mir zu meiner Freude und Trost geworden. Der HErr hat Sie aus großer Gefahr errettet. Sie sollen ihm noch länger in seinem Weinberge dienen. Auch freut es mich, zu erfahren, daß Sie Herrn Pastor Greif gerne haben. Er ist ein aufrichtiger, treuer und eifriger Mann, dem das Seelenheil seiner Gemeinde am Herzen liegt. Mit Einem Male wird sich freilich die Sprachgrenze nicht durchführen lassen. Das muß nach und nach geschehen. Nehmen Sie nur Wenden an, wenn dieselben aus der andern Gemeinde kommen und Zeugniß mitbringen und entlassen Sie Deutsche, die zur St. Petri Gemeinde wollen.

Vielleicht möchte dieß ein guter Weg sein, die Gemeinden mehr zu vereinigen, wenn man bei den l. Kindern anfinge und aus den 2 Klassen eine zweiklassige Schule machte. Herr P. Greif ist dafür und Lehrer Leubner will Ihrem Herrn Sohn die erste Klasse überlassen. Die Kinder können auf diese Weise viel mehr gefördert werden. Und was thut man nicht um der lieben Kinder willen.

Recht gern bin ich auch erbötig, ein Mal hinab zu kommen und zu der ordentlichen Auseinandersetzung oder Verbindung zu helfen, soviel Gott Gnade dazu giebt. Nach Ostern kann dieß aber nicht gleich geschehen, da wir nach Ostern hier die Districtssynode haben, bei der ich doch gegenwärtig sein muß. Der Einblick, den Sie mir in Ihre l. Familie gegeben haben, hat mir Vergnügen bereitet.

Das glaube ich, daß Ihnen die Zukunft Ihrer Familie Sorge macht. Was Ihre Erholungsreise betrifft, so meine ich auch, daß dieselbe nöthig ist, und ich würde Ihnen rathen, oben auf eine Zeit nach Watertown, Wisc., zu gehen. Dort ist das beste Klima, das man in Amerika hat. Wer sich erholen will, soll dahin gehen. Es geschieht dies auch von St. Louisern. Ich selbst habe mich in Wisc. nach einer Gallenkrankheit einmal recht erholt. In und bei Watertown haben wir Gemeinden, die zur Missourisynode gehören, in denselben können Sie predigen. Ich glaube auch, der Aufenthalt wird Ihnen in Watertown nicht theuer zu stehen kommen. Sie würden sich also von Ihrer Gemeinde Urlaub nehmen müssen. Sie sind ja immer in Serbin geblieben, Jahr aus Jahr ein, so wird man Ihnen auch gern einen solchen Urlaub gewähren und Ihnen auch Ihren Gehalt fortgeben. Pastor Proft hat doch eine kleine Gemeinde und könnte Ihr Vicar sein. Vielleicht schickt es der l. Gott, daß ich Sie dann abhole und wir die Rückreise zusammen machen.

Die Reise mit Familie würde freilich ein Paar Hundert Dollars kosten. Die Gesundheit ist aber mehr werth, als Geld. Unser Lehnick war letzten Sommer wegen seiner Gesundheit in Deutschland und ist gestärkter wiedergekommen. Er hat jetzt noch kein ordentliches Amt wieder. Gott grüße Sie und die lieben Ihrigen. In Christo

Ihr
ergebener J. F. Bünger.

[Transliterated by Christian Symmank]