St. Louis, June 23, 1873
Honorable, dear Brother in Christ!
I have received the donation of your congregation towards the Seminary Building Fund. I have passed it on. I would have loved to see a zero behind
the sum of money, but we thank you very much. Are you still burdened with the mortgage on your church? I agree fully with your thought, which you
expressed in your letter of April 17 that St. Peter should have a German pastor, who preaches only in German, and St. Paul should have a pastor, who
only speaks Wendish. In this case the language will become the barrier. There is no geographical barrier in Serbin. We should work towards that goal.
The congregation of St. Peter will accept it. The German teacher is working towards that goal. I have advised Mr. P. Schmidt, who accepted the call
and only then wrote a letter to me asking for advice, that he should not accept this call. He has declined the call. I assume you know that already.
First Mr. Teinert had sent to me the call for P. Schmidt on behalf of his followers and requested my approval of same. But I did not do that. Mr.
Teinert is a clever writer. He considers this matter as a present day matter. First the discussion was about the school only and one had considered
calling your son. But later on came to the conviction, that it would be better for the congregation to call one person to be pastor and teacher. The
calling process would also include adults who have no children. There is a geographical border between the churches of Reverend Pallmer and Proft. It
is called the County Line. I have written to Mr. Teinert the following: One should have stayed with the first plan to call a teacher, because the
distance to school is too great for the children. But the adults, who own carts, could make the 6 mile travel to church once a week. Serbin being an
old Christian congregation, should have pastors and demand only …………………., as it is deeply split. It would not be fair considering a separate
congregation in the same town, for the others not to hear the Word of God and the other congregation overflowing with it. We should not hesitate to
make small sacrifices for one another. I am glad you wrote to me in your last letter, that the families from Fayette County have returned to your
congregation and took Holy Communion with you. You should look for a teacher, as the geographical distance makes it a necessity. Preachers are coming
to Texas from St. Louis, namely Mr. Meier for White Oak near Houston. Mr. Braun will ordain him; also Mr. Hofius, who comes from the same congregation
as Rev. Zimmermann. The same will ordain Mr. Hofius. Mr. Zimmermann is the first Texan ordained preacher.
May the Lord bring peace to all in Serbin;
with cordial regards,
J. F. Bünger
[Translated by Margot Hendricks]
St. Louis, 23ter Juni, 1873
Ehrwürdiger, geliebter Herr Amtsbruder!
Die Kollekte Ihrer lieben Gemeinde für den Weiterbau unseres Seminars ist bei mir eingegangen und von mir abgegeben worden. Es hätte nur noch an der
Zahl hinten eine Null stehen sollen. Doch wir danken auch für diese Gabe. Sie haben gewiss noch Ihre Last mit den Kirchenschulden? Den Gedanken, den
Sie in Ihrem Brief vom 17. April aussprachen, dass die St. Peter Gemeinde einen ganz deutschen Pastor, der nur Deutsch predigt, und die Gemeinde zu
St. Paul einen Pastor, der blos Wendisch predigt, haben sollte, stimme ich von Herzen bei. Dann bildet die Sprache die Grenze, da doch in Serbin keine
geographische Grenze besteht. Dahin sollte gearbeitet werden. Und dazu wird es auch in der St. Petri Gemeinde kommen. Der deutsche Lehrer arbeitet
schon darauf hin. An Herrn P. Schmidt, der leider erst nach Annahme des Berufs der separierten Gemeinde an mich um Rat schrieb, habe ich die Weisung
zukommen lassen, dass er diesen Beruf nicht annehmen könne. Und er hat den Beruf auch zurückgeschickt, wie Sie wohl wissen. Erst hat Herr Teinert
auch im Namen seiner mitverbundenen die Berufung an Herrn P. Schmidt an mich geschickt, dass ich ihm dieselbe mit meiner Zustimmung zurückschicke. Ich
habe das nicht getan. Herr Teinert ist ein gewandter Schreiber. Er stellt die Angelegenheit von Anfang an bis auf die neueste Zeit. Erst habe es sich
nur um die Schule gehandelt und man habe Ihren Herrn Sohn berufen wollen. Sie seien aber später zu der Überzeugung gekommen, dass Sie besser im Stande
seien, einen Prediger und Lehrer in einer Person anzustellen, weil sich an der Berufung des Predigers auch diejenigen beteiligen, welche keine Kinder
haben. Es sei auch in der Kirche von Pfarrers Pallmer und Proft eine geographische Grenze gemacht worden, nämlich die County Line. Ich habe Herrn
Teinert geschrieben: Man hätte bei dem ersten Plan bleiben sollen, einen Lehrer anzustellen; denn für die Kinder, die Schule haben müssten, der Weg
zu weit sei.
Aber die grossen Leute könnten , da sie auch alle Fuhrwerke haben, wohl einmal die Woche 6 Meilen zur Kirche fahren. Serbin als eine alte christliche
Gemeinde sollte Prediger stellen und es verlangen nur .............mehr, da es sich so sehr spalte. Es sei unrecht, wenn auch selbst hier eine
geographisch abgegrenzte Gemeinde bestehe, anderen Gemeinden das Wort zu entziehen und es hier im Überfluss zu haben, auch sollte man kleine
Unbequemlichkeiten zum Opfer bringen wollen. Es hat mich gefreut, dass Sie mir in Ihrem letzten Brief schrieben, die Leute in Fayette County kommen
wieder zur Kirche und auch zum Heiligen Abendmahl. Also für einen Lehrer sollten Sie doch mitsorgen, denn das ist bei der Entfernung doch ein
Bedürfniss. Jetzt kommen Prediger nach Texas von St.Louis, Herr Meier für White Oak bei Houston, den Herr P. Braun einführen soll, Herr Hofius, der
sich Herrn Pastor Zimmermann erbeten hat zum Ordinator, da er aus dessen Gemeinde stammt, der erste Prediger aus Texas.
Gott gebe Friede in Serbin auf alle Weise;
mit herzlichem Gruss,
Ihr J. F. Bünger
[Transliterated by Margot Hendricks]