Mr. A. Siemering, San Antonio, Texas
Serbin, Bastrop County, TX, April 12, 1867
Honorable Editor!
I am advising you that I have been receiving your “Freie Presse für Texas” (Independent Newspaper for Texas) since 1865. When I ordered the paper in
October 1865, I paid $2 in silver to Mr. Julius Schutze in Bastrop and $6 in specie to Mr. Ch. Wertzner in Bastrop. I received a confirmation of
payment from Mr. Wertzner, which I am attaching.
1866 and 1867 have been paid until October. But I cannot be sure if the publisher did receive the monies. None of the Texan publishers of a German or
English newspaper have sent me proof of payment to this date, unless I misplaced the same.
Newspapers I receive from the north, whether political or religious, print proof of payment on the last page of the paper. In order to prove it to
you I am sending you #23 of the “Indiana Staats Zeitung.” In addition I will add #20 and #21, which contain an article that may be of interest to your
readers. It is called “Three days in the world of gangsters.”
The reader of a Texan newspaper will have to be afraid to receive a late notice from the publisher despite having paid, as he does not receive a
confirmation of payment.
The “Wochenblatt zur Union” by Flake has been paid for the present year. But I have no proof that Mr. Flake received the money. Or did I misplace it?
Such disorganization in Texas! It does not please me and gives me cause to think about canceling all Texan newspapers, unless you are willing to send
me a receipt. I would keep receiving the newspapers from the North, because they send me proof of payment.
Sincerely, yours
J. Kilian, Pastor
P. S. Printing of confirmation of payment in the newspaper could also include notices to those who are behind in payment.
[Translated by Margot Hendricks]
Hr. A. Siemering, San Antonio, Texas.
Serbin, Bastrop Co. Texas den 12ten April 1867.
Hochgeehrter Herr Redacteur!
Ew. Wohlgeboren zeige ich hiermit an, daß ich Ihre “Freie Presse für Texas“ seit dem October 1865 mithalte und damals, als ich das Blatt bestellte, an
Herrn Julius Schutze in Bastrop 2 Dollars in Silber und ohnlangst an Ch. Wertzner in Bastrop 6 Dollars in Specie bezahlt u. vom Letztern einen
Empfangschein erhalten habe, welchen ich anmit einsende.
Damit wären die beiden Jahrgange 1866 u. 1867 bis zum October bezahlt. Aber ich weiß nicht, ob die Herausgeber wirklich die von mir eingezahlten
Gelder empfangen haben oder nicht. Denn ich bin bis jetzt noch von keinem Texanischen Herausgeber einer deutschen oder englischen Zeitung quittirt
worden, wenn ich für ein mitgehaltenes Blatt Geld bezahlt habe, ich müßte denn im Blatt quittirt worden sein und es übersehen haben.
Nördliche Zeitungen, kirchliche u. politische, quittiren die eingezahlten Gelder im Blatte selbst auf der letzten Seite. Zum Beweis, daß das wirklich
geschieht, sende ich Ihnen No. 23 der Indiana Staatszeitung, in dem ich auch noch No. 20 und 21 dieser Zeitung beifüge, damit Sie die „Drei Tage in
der Unterwelt“ auch Ihren Lesern mittheilen, wenn Sie wollen.
Der Leser einer Texanischen Zeitung muß immerdar in Angst leben, daß er vielleicht noch einmal gemahnt werden kann, wenn er gleich ein Blatt bezahlt
hat. Denn er bekommt keine Quittung vom Herausgeber.
Den laufenden Jahrgang des Wochenblatts zur Union von Flake habe ich gleichfalls bezahlt. Aber ich habe kein schriftliches oder gedrucktes Wort in
den Händen, daß Herr Flake das Geld wirklich bekommen hat, ich müßte denn die Quittung übersehen haben.
Das ist eine Ordnung oder Unordnung in Texas, die mir nicht gefällt und die mich, wenn Sie dem Uebelstand nicht abhelfen können, veranlassen könnte,
alle Texanischen Zeitungen abzubestellen u. bloß nördliche zu halten, die wenigstens empfangene Gelder ordentlich quittiren.
Nichts für ungut.
In Ergebenheit
Ihr J. Kilian, Pastor.
Die Quittungen im Blatt könnten ja auch schlechte oder vergeßliche Zahler erinnern, ihrer Pflicht nachzukommen.
[Transliterated by Christian Symmank]
