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Author: Subject: 147.000 Johann Sommer to Brother [Mahling] 6 Apr 1882
mersiowsky
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[*] posted on 9-2-2015 at 09:07 AM
147.000 Johann Sommer to Brother [Mahling] 6 Apr 1882


Waldeck April 6 1882

Dear Brother,

I wish you God's blessings and God grant that this letter might arrive finding you and all yours in good health. As regards to me and my family, we are all in good health up to this hour and doing very well.

Dear brother two weeks ago I received a letter from a certain August Winkler in Pannewitz at Bischofwerda. That man calculates the legacy of the deceased Carl Hanuschk at almost 1500 dollars, as I am able to see from the letter. I was amazed that this man is able to write such a letter to me and such a lie.

In the first place, according to my knowledge, Carl Hanuschk had no more than 37 dollars when he arrived in Texas. I accepted him into my home as my own brother. Six weeks he was with me and I gave him 12 --- After this he rented 25 acres from me. The year 1881 was a very dry year, and besides he only worked up to one half of the land before he died July 28. I had to work the land with the help of other people and the cost of the labor amounted to 68 --- and 92--- This was subtracted from the value of the harvest, and this man Winkler writes 500---. It is really ridiculous.

I have presented the letter to the government and in their opinion the letter has no value because it is only speculation. Besides his legacy was legally taken and sold. And when the men in that office decide, I can do nothing against it. It will take a year before the matter will be closed.

Besides Carl Hanuschk made an oral testament. Four weeks before his death he told me, "In case I die, bury me as an honest and upright man, for what I have that I have earned. My relatives have shown me nothing good. They have cheated me and as a beggar they turned me away". He said to me. "Dear father, set up a tombstone and should there be enough money left over, set up an iron railing for my grave. Do not send a penny to my relatives, for they are rich enough and my mother also has enough." He always told me that his mother still has 5000 dollars on interest and also the Juhn who lives nearby in the region at Fesche, And that Winkler, your cousin, writes that the mother is so poor that she must go begging. I believe that Carl Hanuschk did not lie. I believe that this Winkler has written nothing but lies.

Dear brother, I have bought a tombstone and had his name engraved on it together with dates of birth and death. The stone costs 80 dollars. The railing is in the making but I do not know what it will cost. The government has permitted me to tend to everything and has appointed me administrator. In June or July I plan to send you a special account. Then you will know what the situation is. At present I am sending you the death certificate and with it for Mother Hanuschk some of Carl Hanuschk's hair which my wife cut off as the casket was closed.

Dear Brother, I have had much trouble and worry. Fourteen times I was asked to swear.

Dear Brother, greet Mother Hanuschk for me. Greet also my two sisters and tell them that I am doing well.

I will close with the wish that this letter will find you in good health. Live well.

Dear Brother write me very soon how matters are standing. Yonder we will see each other. Amen

J. Sommer

[W. Nielsen]



Waldeck den 6 April 1882

Lieber Bruder,

Ich wünsche dir Gottes Segen und Gott gebe daß dich dieser Brief bei guter Gesundheit mit den Deinigen antreffen möge. Was mich und meine Familie anbetrifft sind wir noch alle gesund bis auf diese Stunde und es geht uns sehr wohl.

Lieber Bruder vor zwei Wochen habe ich einen Brief erhalten von einen gewissen August Winkler in Pannwitz bei Bischofwerda. Derselbe Mann berechnet den Nachlaß des Verstorbenen Carl Hannuschk, wie ich aus den Brief sehen kann, beinahe 15 hundert Taler. Ich habe mich erstaunt daß dieser Mann mir so ein Schreiben zu schicken kann und so eine Lüge schreibt.

Vor erst hatte der Carl Hanuschk nach meinem Wissen nicht mehr als $37 wie er nach Texas kam. Ich habe ihn in mein Haus aufgenommen als meinen eigenen Bruder. 6 Wochen ist er bei mir gewesen und ich habe ihn 12 r_ gegeben. Nach diesem hat er sich 25 Acker land bei mir gepachtet und wollte selber sein Glück versuchen. Dieses 1881 war ein sehr trockenes Jahr und übrigens hat er das Land nicht bis auf die Hälfte bearbeitet, denn er ist ja den 20 Juli gestorben, und ich habe müssen mit fremden Leuten das Land bearbeiten und der Arbeitslohn kostet 60 r_ und 92r_ ist die Ernte abgetehsirt worden und der Winkler schreibt 500 r_. Es ist ordentlich lächerlich.

Ich habe den Brief der Regierung vorgezeigt und sie sagten dieser Brief hat keinen Wert und es ist bloß eine Mutmaßung. Übrigens ist auch sein Nachlaß gerichtlich aufgenommen und verkauft worden, und wenn die Herren auf dem Amte entscheiden da kann ich nicht was gegen machen. Ein Jahr dauert bis die Sache geschlichtet wird.

Übrigens hat der Carl Hannuschk ein mündliches Testament gemacht. Er hat 4 Wochen vor seinem Tode gesagt, "Im Falle ich sterbe beerdige mich ehrlich und rechtschaffen, denn was ich habe, das habe ich mir verdient. Meine Verwandtschaft hat mir nicht Gutes erwiesen. Sie haben mich bloß betrogen und ausgewiesen wie einen Bettler. Er sagte zu mir, "Lieber Vater, wenn ich sterbe, setze mir einen Leichenstein, und wenn du noch was über hast kaufe mir ein Eisengitter an mein Grab. Schicke ja kein Pfennig an meinen Verwandten; sie sind so reich genug, und auch meine Mutter hat auch genug." Er sagte immer "Meine Mutter hat noch 4000 Taler auf den Interessen und auf der Juhn welcher in meiner Nähe wohnt und aus der Gegend bei Frische wohnhaft ist, und der Winkler, dein Vetter, schreibt die alte Mutter ist so arm daß sie betteln muß. Ich glaube der Carl Hannuschk hat nicht gelogen. Ich glaube dieser Winkler hat mir laute Lügen geschrieben.

Lieber Bruder, ich habe einen Leichenstein gekauft und seinen Namen lassen eingraben, seine Geburt und seinen Todestag. Der Stein kostet 80 Dollar. Das Geländer ist in der Arbeit und ich weiß noch nicht was es kosten wird. Die Regierung hat mir erlaubt alles zu besorgen. Ich bin auf Administreter von der Regierung gesetzt. Im Juni oder Juli werde ich noch eine Spezial Rechnung schicken, werdet ihr alle sehen wie sich die Sache verhält.

Vorläufig schicke ich euch den Totenschein und schicke auch der Mutter Hannuschk etwas Haar von Carl Hannuschk. Dieselbe hat meine Frau abgeschnitten wie wir den Sarg haben zugemacht.

Lieber Bruder, ich habe viel Mühe und Sorge, ich habe 14 mal müssen schworen.

Lieber Bruder, grüße die alte Mutter Hannuschk von mir. Grüße auch meine beiden Schwestern und sage ihnen daß mir wohl geht.

Ich will schliessen mit den Wunsche daß euch dieser Brief bei guter Gesundheit antreffen möge. Lebet wohl.

Lieber Bruder, schreibe mir gleich wieder wie die Sachen stehen. Jenseit werden wir wieder sehen. Amen.

J. Sommer

[W. Nielsen]





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