Frohna, October 14, 1876
Dear Pastor!
I am very sorry that I have, during this year, offended you so greatly, as I learned from your letter of October 2. For right at the beginning of
your letter you say, that during my visit at your house “I let you go further than I should have”. You regret also your friendly relationship with me.
You further write, that my reading to you from Luther had upset you, and that I, like several pastors at your last conference in Big Spring, had
disturbed you very much. To this, I must declare to you, that you had neither upset me, or that I became disturbed, for I find no reason on my part
why my reading to you from Luther should have disturbed you. Furthermore, you conclude from my letter that “you in the end could become a heretic”. At
the moment, I don’t know what I wrote to you, but it must have been something indirectly that was in my letter. But to claim that you are a heretic,
was neither in my heart nor expressed in my letter.
I am really sincerely sorry that you understood my letter like this. It could be, that my clumsy style of writing is the reason for this, that you
would have such unpleasant thoughts, but in my heart there was, or is, no evil feeling against you. I assure you of my sincere love for you, and this
you have to believe from me, or you must consider me to be a hypocrite, a third option is not possible.
In order that, in the future, we could sail happily in our little ship of unity, and not run into any kind of such rocks, it is probably for the
best, that we herewith discontinue our correspondence, till we finally come to a complete understanding in our eternal home.
Please, greet all in your household. I remain in steadfast and sincere love,
Your thankful student,
Mattheus Wukasch
[Translated by Ed Bernthal]
Frohna den 14ten Oct 1876
Lieber Herr Pastor!
Es thut mich sehr leid das ich Sie durch dieses Jahres so sehr beleidigt habe, was ich aus Ihren Brief von 2 Oct ersehe. Den gleich zu Anfange Ihres
Briefes sagen Sie, Sie hätte sich während meine Besuche in Ihrem Hause “mehr gehen lassen, als Sie hätten thun sollen”. Sie bereuen also Ihren
freundlichen Umgang mit mir. Ferner schreiben Sie, das Sie mich wohl durch die Vorlesung einer Stelle aus Luther, so in Unruhe versetzt hätte, das
ich, wie etliche Geister bei euren letzten Conferenz in Big Cypress, ganz ängstlich geworden bin. Hierauf mus ich Ihnen erklären das Sie mich weder
unberuhigt hatten noch das ich ängstlich geworden bin denn ich finde gar keinen Grund bei mir, weshalb ich durch Ihr Vorlesen aus Luther ängstlich
werden sollte. Ferner soll nach Ihrer Behauptung, aus meinen Briefe zu schliesen sein “das Sie am Ende noch ein Ketzer sein könnten”. Ich weis nun
augenbliglich nicht, wie ich Ihnen geschrieben habe, es mus aber solches sehr indirect in meinem Briefe stehen. Denn solches zu behaupten, das Sie
ein Ketzer sein, ist weder in meinen Herzen gekommen noch in meinen Briefe ausgebrochen.
Es thut mir wirklich von Herzen leid, das Sie meinen Brief so verstehen. Es kann sein, das die umgeschikte Art in Weise meines Schreiben der Grund
ist worin Sie auf solche unangenehme Gedanken kommen, aber in meines Herzen war noch ist keine böse Meinungs gegen Sie. Ich versuche Ihnen meine
aufrichtige Liebe gegen Sie und dieses müssen Sie mir glauben oder Sie müssen mich für einen Heuchler halten, ein drittest ist nicht möglich.
Damit wir nun künftig hin mit den Schifflein unserer Einigkeit froehlich weiter segeln können u. nicht wieder auf solche Klippen anfahren, so ist es
wohl am besten, unseren Correspondenz hört hiermit auf, bis wir endlich zu der Vollkomenheit in unserer ewigen Heimat gelangen werden.
Bitte grüssen Sie alle zuhause. Ich aber verbleibe in stater u. aufrichtiger Liebe,
Ihr Dankbarer Schüler,
Matt. Wukasch
[Transliterated by Ed Bernthal]