Gorlitz, August 15, 1874

In Jesus, dear Friend!

I have received your kind letter of July 6. But what a report it brings! The sudden home going of our dearly beloved brother Zapf shocked us all. In response to that we say, “How unsearchable are the ways of the Lord. Who can know His mind?” Yet He is the Lord who does what He pleases. He took our dear brother, as timely ripe fruit, into the heavenly storehouse. So this should remind us that, with all earnestness, we strive to seek after holiness and to be watchful and sober since we do not know in which hour the Lord will come. Blessed is the servant whom the Lord finds watchful. He will go in with him and dine with him. Thus our brother Zapf was taken up into the joy of his Lord. Therefore, we also do not mourn as those who have no hope. But we are happy in the hope that we have through faith in the Lord Jesus that we many enter into eternal salvation, where there will be no more death, where God will wipe away the tears from our eyes, where joy and manna will be ours forever, and where we will exclaim: “One has brought us through, the Lamb of God who was sacrificed!”

Now, my dear friends, the hand of the Lord is not shortened. He will not leave you fatherless, but will again supply you with a Shepherd after His own heart. Just pray diligently for this, since the Lord has pleasure in large petitions! Pray so that you can experience that your tears will be turned into joy.

Since you, dear friend, were in Goerlitz 20 years ago, and would visit us now, you would find out how everything has changed in the 10 years that I have been here. For example: If you would like to go to the park, you would see to the right the Roman Catholic Church, and over against that on the left, the so called “Sociatat”. This building with its splendid hall was purchased for a mission by our society and has been completely rebuilt. And we have sold the connected stables. So on the corner of our property stands the Apostolic Church (Joninginnar). Then comes the Society House, the Lodge for the Homeless, and next to it the Cloister of the Compassionate Sisters, and finally the Freemasons Lodge. After the park in our free garden, there stand 5 fancy houses (Nilla’s). Now just after that, in the yard by the large central beech tree where 5 railroad tracks meet, a new city has arisen with nearly 46,000 inhabitants.

Also in regard to our Christian life, it has become very different. We have received two new committed believing pastors who with joyful openness of the mouth are real proclaimers of the truth.

Last week, I made a visit to your former home, Bautzen, and vicinity. And while there, I thought about this. If it is the good pleasure of the Lord’s will, I would from here possibly get for me a second wife (with my best efforts, I can not take care of my large business by myself).

I have to close now and again express my sincere thanks to you for showing me your kindness in writing this letter to me. Greet for me, even though still unknown to me, the dear friends, also the respected pastors Faegli and Merz.

And commit to the Lord all those with whom we are united in Him.

Plasnick Hausvater

[Ed Bernthal]



Gorlitz, den 15 August 1874

Zu Jesu geliebter Freund!

Ihren Brief von 6 Juli habe ich auferhalten, aber welch eine Nachricht bringt derselbe! Den plötzlichen Heimgang meines so innig geliebten Bruder Zapf ergrift uns allen dermassen das wir sagten: “Wie unerförschlig sind die Wege des Herrn, wer hat sein Sinn erkennt!” Jedoch es ist der Herr, er thut was ihm mehr gefällt; wer den lieben Bruder schon so zeitlig eine reife Frucht, der eingebracht wurde in den himlichen Scheune so sol es uns dieses ermerken, mit allen Ernst danach zu truchten der Heiligung nach zu jagen und wachsam und nüchtern zu sein indem wir nicht wissen zu welcher Stunde der Herr kommt selig ist der Knecht der den Herrn also wachend findet, er wird mit ihm eingehen und das Abendmahl mit ihm halten, also ist Br. Zapf auch eingegangen zu seines Herren Freude, darum trauern wir auch nicht als solche die keine Hoffnung haben, sondern wir sind frölich in der Hoffnung das wir durch den Glauben an den Herrn Jesum eingehen darfen in eine ewigen Seligkeit, wo kein Tod mehr sein wird, wo Gott abwischen wird alle Träne von unsern Augen, wo Freude und Manna ewig über unsern Guntze sein wird und wir jauchzen werden “Einer hat uns durchgebracht Lamm Gottes das du warst geschlagt!”

Nun meine liebern Freunde die Hand des Herrn ist nicht verkurzt, er wird euch nicht weissen lassen und wird wiederum einen Hirten geben nach seinen Herzen. Betet nur fleisig darum, denn der Herr hat Lust an grossen bitten! Bittet so werdet ihr erfaren das eure Tränen sich in Freude verwandeln.

Da sie lieber Freund von 20 Jahre hir in Görlitz waren, so wurden Sie wenn sie jetzt zu uns kömen es könne wieder erkännen, dann wie hat sich alles verändert in den zehn Jahren das ich hier bin; z.b. wenn sie noch den Park hinein gehen wolten, so haben sie rechts die Röm. Kath. Kirche gegen über links dan die sogenante Sociatal dieses Gebaude mit seinen prachtvollen Saal hat nun der Verein für einen Missions gekauft und ganz umgebaut, auch Bungstallen daran verkauft, so steht auf der Ecke der Grundstück die Apostliche Kirche (Joninginnar) dann kommt unser Vereinhaus, dann die Herberge zu Heimath, and daneben ein Kleinkinderleingemahranstalt – ferner kommt der Kloster der Barmherzigen Schwestern und zum Schluss die Freimauer Loga. Nach dem Park zustehen in unserem freihern Garten 5 prachtvoller Haüser (Nilla’s). Nun geht nach den grossen Centralbuchehof hin, wo 5 Bahnen münden, da ist eine neue Stadt entstanden, so das wir bereits 46,000 Einwohner zühlen.

Auch in betraf des Christlichen Lebens is es ganz anders geworden, wir haben zwei ganz entschieden glaubige Pastoren bekommen die mit fröhlichen Aufthun etwas Mundes wahrhaftige Zungen der Wahrheit sind.

Ich war vorige Woche zum Besuch in ihrer früheren Heimath, Bautzen und Umgegen und da dachte ich noch so an – wenn es des Herrn wohlgefaelligen Wille ist, so werde ich wahrscheinlich mir eine zweite Gattin dorthin haben (mit dem
besten Willen kann ich nicht so grosse Wirtschafft nicht allein, so lange vorstehen).Ich muss jezt schliesen und sage ihnen nochmahls herzlichen dank, das sie mir die Liebe erwiesen und mir den Brief geschrieben. Grüseen sie, wenn ich noch unbekannt die lieben Freunde, auch den Herren Pst. Fägli u. Merz und befelten sie lieb ihren im Herrn verbundenen.

Plasnick Hausvater

[Ed Bernthal]