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Author: Subject: 110.930 Bünger to Kilian [CHI, Serbin Collection] 1870
mersiowsky
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[*] posted on 8-4-2015 at 09:11 PM
110.930 Bünger to Kilian [CHI, Serbin Collection] 1870


Honored Office Brother,

At first it may appear to you as if I desired silence on your letter as I answered it so late. But that is not so. There is great confusion in Serbin. Who carries the blame for it? My dear Pastor Kilian is certainly not completely free from blame. In order to prevent even greater trouble, Pastor Pallmer was sent. The Cross congregation, as they call themselves, as they received no preacher from Synod, will now employ another from another Synod and he will ask nothing about it, making the confusion all the greater, he will draw from you what he can catch. Just so he will make them Methodists. It was wrong that Pallmer’s congregation built their church so near to yours. Thus no one can establish a geographic boundary. What we still hope for (is) that it will pass with time. Each & every Pastor still has his own flock to tend. “Tend Christ’s flock which is entrusted to you.” You have entered in upon it yourself earlier, that the people you serve have followed the example of Abraham and Lot. What should then happen, when the unsteady [group] are immediately taken up by the other congregation? Today they are in the congregation, and then something comes forward, which does not please them, so they go to the other. Morning comes, yet also again something comes forward which does not please them, and they want (to come) back again. Such should just remain where they are and not be received. You belong to the Synod and have your Pastor only once. Do not let yourself through the temporary outspoken attachments determine to receive the unsteady (group).

Both have God’s word, which is the Bond that holds the congregation together. It is neither Pauline nor Apostolic which is human. And now they desire to sever themselves from the Synod, those who yet acknowledge for orthodoxy. Yet truly see to it, dear office brother, that you do not fall short of Song of Solomon 8:1 and Ecclesiastes 4:10. What you cannot do with law, if you remain with the Synod, that can you also not do, if you are not of the same (mind). You have kindly laid out your plan to “befriend”; therefore I have also voiced my opinion to you. I do not understand the human nature of which you write. You need to clarify yourself more fully. We will not place a Pastor nearby against the will of an orthodox pastor. Did this not also happen in Serbin when you did not enter in upon separating yourself for good. Is the Teinert congregation truly so far distant from Serbin as Mr Teinert portrays it? I have proposed to him to yet assign a teacher with the sanction of both congregations. That had he also, in writing, first desired; but they had it reversed and now desire their own Pastor. You know, I have advised Pastor Schmidt to go there if they are not able to call a Pastor from Iowa. You take that, what I [? Part cut out] as I it [?] have written in love.

In warm care,
Yieldingly yours, J. F. Buenger

[H. Melvin Symmank]



Geehrter Herr Amtsbruder,

Fast möchte es Ihnen erschienen sein, als ob ich auch auf Ihre Briefe schweigen wollte, weil ich so spät antworte. Dem ist aber nicht so. In Serbin ist großer Wirrwar. Wer trägt die Schuld daran? Mein lieber Herr Pastor Kilian ist da wohl auch nicht ganz frei von der Schuld. Um eben größeres Unheil zu verhüten, wurde Herr P. Pallmer geschickt. Die Kreuzgemeinde, wie sie sich nennt, weil sie keinen Prediger von der Synode bekommt, wird nun einen andern anstellen aus einer andern Synode und der wird gar nichts darnach fragen, den Wirrwarr nur noch größer zu machen, der wird an sich ziehen, was er nur kriegen kann. Eben so werden es die Methodisten machen. Unrecht war es, daß die Pallmersche Gemeinde, ihre Kirche der Ihrigen so nahe baute. So kann niemals eine geographische Grenze hergestellt werden, was wir doch hofften, daß es mit der Zeit geschehen werde. Ein jeder Pastor hat doch seine Heerde zu versorgen. „Weidet die Heerde Christi, so euch befohlen ist.“ Sie haben es früher doch selbst eingesehen, daß die Leute sich trennten und haben das Beispiel von Abraham und Loth angeführt. Was soll denn werden, wenn die Unbeständigen gleich aufgenommen werden von der andern Gemeinde? Heute sind sie bei der Gemeinde, es kommt etwas vor, was ihnen nicht gefällt, so gehen sie zu der andern. Morgen kommt da auch wieder etwas vor, was ihnen nicht gefällt, und sie wollen wieder zurück. Solche sollen eben bleiben, wo sie sind und nicht aufgenommen werden. Sie gehören zu der Synode und haben ihren Pastor nun einmal. Lassen Sie sich nicht durch die zeitweilig ausgesprochene Anhänglichkeit bestimmen, die Unbeständigen aufzunehmen.

Dieselben haben ja Gottes Wort, das ist das Band, das eine Gemeinde zusammenhält. Es geht nicht, Paulisch und Apollisch zu sein. Das ist fleischlich. Und nun wollen Sie sich gar von der Synode trennen, die Sie doch für rechtgläubig anerkennen. Sehen Sie doch wohl zu, liebster Amtsbruder, daß Sie nicht trifft Sprüche Sal. 18,1. und Pred. 4,10. Was Sie nicht mit Recht thun können, wenn Sie bei der Synode sind, das können Sie doch auch nicht thun, wenn Sie nicht bei derselben sind. Sie haben freundlich mir Ihr Vorhaben zur „Begutachtung“ vorgelegt; daher habe ich Ihnen dann auch offen meine Meinung gesagt. Die Menschensatzung, von der Sie schreiben, verstehe ich nicht. Sie müssen sich deutlicher erklären. Wider den Willen eines Pastors, der rechtgläubig ist, setzen wir keinen Nebenpastor. Es wäre dieß auch nicht in Serbin geschehen, wenn Sie nicht selbst die Trennung für gut eingesehen hätten. Ist denn die Teinertsche Gemeinde wirklich so weit von Serbin entfernt, wie Herr Teinert es vorstellt? Ich habe ihm gerathen, doch einen Lehrer anzustellen, mit Genehmigung der beiden Gemeinden. Das hätten sie auch, schreibt man, zuerst gewollt; aber Sie hätten es verhindert und nun wolle man einen Pastor. Sie wissen, ich habe Herrn P. Schmidt abgerathen, dahin zu gehen. Wenn sie mir nicht einen Iowäer berufen. Nehmen Sie das, was ich […] wie ich es in Liebe geschrieben habe.

In herzlicher Sorge.
Ihr ergebener J. F. Bünger

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