St. Louis MO, July 31, 1866
Honorable Pastor J. Kilian,
Very faithful fellow minister!
Hopefully my letter will not be arriving too late. If that would be so, I should be very sorry having delayed it for such a long time. If you should
hesitate to read the letter in front of the congregation, do not do it, just give the congregation my regards and let them know I have received their
papers and will submit them to the Synod. I know the Synod will review and critique the documents. If you effect the suggested changes and then bring
the revised documents with you, or could send them in before the synodical convention, there will be no suspension by the Synod and the acceptance
into the Synod will be unconditional. We hope to see you at the next convention. However try to make it possible. After such a long isolation you
indeed require once refreshment of companionship of fellow ministers.
Preachers often can take the steam boat for half price. At least from St. Louis to New Orleans we will arrange a half fare ticket. Soon Pastor Jox
will write to you concerning a new small German congregation which has formed itself in Texas and which is desiring a pastor from our Synod. I don’t
have the letter in front of me in which the address is written otherwise I would write the same to you. If at all possible, will you please pay a
visit to this congregation. Maybe Mr. Lehnigk who plans to travel from New Orleans to you could, after he regained health, assist to serve this
congregation. Or, we will send a preacher at a later date. You know, the Lord will open doors to the German settlers in Texas. That wil be of great
joy to you, too.
Send my regards to your whole dear congregation, in particular to the dear brother Wukasch who became acquainted to me.
In steady brotherly love,
Your T. F. Bünger
[Margot Hendricks and ChristianSymmank]
St. Louis, 31 Juli 1866
Herrn Ehrwürdigen Pastor J. Kilian,
Sehr treuer Herr Amtsbruder!
Hoffentlich kommt mein Schreiben nicht zu spät. Wenn das so wäre, sollte es mir herzlich leid tun, es so lange verzögert zu haben. Sollte es Ihnen
bedenklich erscheinen, einen Brief in der Gemeinde vorzulesen, so mögen Sie es unterlassen und eben ausser herzlichen Grüssen nur mitteilen, dass ich
die Schreiben erhalten habe und seiner Zeit der Synode vorlegen werde. Aber ich weiss, die Synode wird auch dergleichen Aufstellungen machen. Wenn Sie
die Anordnungen bewirken und die geänderte Gemeinde Ordnung dann mitbringen, oder noch vor der Synode einsenden können, so werden dergleichen
Aussetzungen nicht von der Synode gemacht werden und die Aufnahme wird ohne Bedingung geschehen. Hoffentlich haben wir die Freude, Sie bei der
nächsten Synode Versammlung von Angesicht zu sehen. Suchen Sie es doch möglich zu machen. Sie bedürfen nach so langer Abgeschiedenheit wohl einmal
der Erquickung amtsbrüderlicher Gemeinschaft.
Prediger können ja auch auf den Steam Booten oft für halben Preis fahren. Von St. Louis aus wenigstens wollten wir Ihnen bis New Orleans ein half
fare ticket ausmachen. Nächstens wird Herr Pastor Jox an Sie schreiben wegen einer kleinen deutschen Gemeinde, die sich in Texas gebildet hat und
einen Prediger von unserer Synode begehrt. Ich habe den Brief nicht zur Hand, in welchem die Adresse steht, sonst würde ich Ihnen dieselbe auch
mitteilen. Wenn es Ihnen irgendwie möglich ist, so machen Sie doch dieser Gemeinde einen Besuch. Vielleicht könnte Herr Lehnigk, der von New Orleans
zu Ihnen reisen will, nach erlangter Gesundheit Ihnen diese Gemeinde versorgen helfen. Oder es wird später ein Prediger dafür geschickt. Ihr wisst,
der Herr öffnet uns noch in Texas die Tür zu den vielen Deutschen. Das wird Ihnen auch grosse Freude machen.
Grüssen Sie Ihre ganze liebe Gemeinde von mir, namentlich den mir bekannt gewordenen lieben Bruder Wukasch.
In beständiger, brüderlicher Liebe,
Ihr T. F. Bünger
[Margot Hendricks and Christian Symmank]