074.000 Henrietta Sommer to parents, [Mahling], 18 Mar 1861
Long Prairie at Roundtop the 18th of March 1861
Dear Parents and Brothers and Sisters,
I feel compelled to write you a few lines and wish that these lines will find you in good health in body and soul, but mainly in soul. Dear parents
and brothers and sisters It does nothing only because..... I am concerned because we do not know the hour the Lord will come and demand the ..... from
us. And what then? So whoever does not believe the word of the Lord has spoken: Work with fear and trembling for your salvation.
O dear parents and brothers and sisters, pray for the Holy Spirit from the bottom of your hearts. Concerning my bodily welfare I cannot thank my God
enough. I have no inclination or desire no better ..... We have our own land and cattle as much as we need and we have two horses and need
nowhere.... where I don’t want. The dear Lord has given us two daughters. Our children cannot speak the Wendish language but only German. I would like
to know how my brother is getting along, and I wish that he would come to Texas, but if not, that he might send me one of his children. Also I wish to
know how Agnes and Magdalene are doing and wish that they also would be in Texas for here there are no such great needs as in Germany. A few lines
pleased me much but was saddened when I read about sister Anna’s death. The emigrants have caused me great concern how their ... but nothing was
learned.
Many greetings, dear parents, from me and my .. Many greetings to .... and ..... and all brothers and sisters. Many greetings to Peter Dallwitz and
spouse. I thank you Marvin Dallwitz for that .... which I received from you and always recall when I take it in hand and am not able to thank the Lord
enough who again gave me such thoughts as when I was often with you. Bogatzki the 15th of June and the 30 of September. These two verses I kept at
that time when I had that letter written and cannot thank God enough for giving me that thought of emigrating to America. For many a one thought that
things were not going well with me, which was not the case. It was to my greatest fortune due to God’s plan, for whatever God does that is good. For
should I have won thousands in the lottery in Germany I would not have been better off than I am here. I heartily wish that all my people would find
ways to obtain the travel costs and come here where nobody suffers want. For here all could live better even though they had brought nothing along
except a healthy body. Often I think of Madgalena and Agnes, who, had they come with me at that time, they would be living a happier life here than in
Germany. They could spend their lifetime with me and suffer no need. May S... make up her mind to come to me in America. May she go to Quatitz to the
Sommers to prepare herself to come with them and I will pay her 8 to 10 dollars monthly when she comes with them. So every single person who is able
to find travel costs is wise by coming to America, but the people in Germany in their doing and thinking believe it unwise to spend their few Taler on
travel costs to America, but should they use it for that purpose those costs would be regained two-fold in a short time. What a person earns there in
one year, here he can do it in one month. [The next 15 lines are mix-up. What he wants to show is that in America one can earn much more than in
Germany and in much less time.]
Dear parents, you would like to know how things are with us. To this I would say that at present all things look well. The corn is in the stage of
making ears and is standing well. The wheat is looking well with 55 to 65 stems growing from each plot. We sowed 5 acres, not as much as is done in
Germany, but the yield is greater. So it is also with the corn. From one shock one might gather 4 to 5 Scheffel. You might say, ‘That I can’t
believe’. But it is true, for our soil is different from yours and seeding is done for wheat in November to January. At the beginning of May wheat is
harvested. Potatoes will be gathered in early April. Lettuce we have throughout the winter. Cucumbers, beans, flax, cabbage and onions are now green.
We are planting cabbage now. Also meisse? Which is green now. Corn is planted now. This brings us much money, $500 yearly. We have 15 Milk cows. You
will say, ‘that is too much cattle to feed’. But I must say that we don’t feed them, we only milk them, since they can graze for food and come home
when called. We have two draft oxen for field work, 30 hogs that need not be fed. When we want to kill one it is driven in and slaughtered. We have 50
hens, eggs a plenty. We plant cane and cut it twice a year. From it we make sugar, syrup and vinegar. Sweet potatoes are planted and grow up to 5
pounds, enough for more than one meal. Red beets and field beets also are planted, weighing up to 18 pounds. Of wood here is no lack and we use more
than you do in your whole village in one year. We built a new house. Windows and doors from oak. Cedar is also used. Dear parents, when you receive
this letter, you may when there is a chance send it to my husband’s people in Quatitz because they want to come this year.
I remain your loving daughter,
Henriete Sommer.
[WHN]
Lungprerie [Longprairie] bei Ron[d]top den 18ten März 1861
Geliebte Eltern und Geschwister
Ich fühle mich gedrungen zu Euch ein paar Zeilen zu schreiben und wünsche daß Euch dieselben bei guter Gesundheit antreffen möchten nach Leib und
Seele haupsächlich aber der Seele nach den liebe Eltern und Geschwister es thut nicht nur deswegen[?] Seelenheit. Ich bekümmer denn wir wissen nicht
in welcher Stunde der Herr kommen wird und Sele[?] von uns fordern und was dann? So wer nicht geglaubt dem Wort daß der Herr spricht Schaffet mit
Furcht und Zittern daß ihr selig werden, Ach liebe Eltern und Geschwister bittet um den heilien Geist von Herzens Grunde. Was mich in leiblichen
angelangt so kann ich den Herrn nicht genug danken mir hat es keine Lust und verlangen keine besseren Mann wir haben eigenes Land und Vieh so viel wir
brauchen Wir haben 2 Pferde und brauch nirgens h____fon. So ich nicht will der liebe Gott hat uns noch 2 Töchter beschernt unser Kinder können nicht
wendish sprechen sondern allles Deutsch. Ich wollte gerne wissen wie es meinen Bruder geht und wünsche daß er nach Texas kommen möchte w_n aber nicht
mir ein seiner Kinder zu schicken. Ferner wünsche ich zu wissen wie es Angnes und Magdalehna geht in wünsche daß sie auch in Texas wären da ist doch
nicht so grosse Not wie in Deutschland. Eine paar Zeilen haben mich sehr erfreut aber mich sehr betrëbt das meine Schwester Anna gestorben ist. Ich
hab dann mich sehr bekümmert von den Einwandern aus Deutschland wie ihr mach__t aber nichts veiht. es erfahren. Viele Grüße lieben Eltern von mir
und meinen Mann Viele Grüße an die K-ch- und Christien und alle Geschwister. Viele Grüße an Peter Dallwitz und seine Frau. Ich danke dir Marie
Dallwitz für das be--stln_ das ich die bekommen habe und erinnere mich alle mal wenn ich es in Hand nehme und kann der Herrn nicht gedanken genug der
mir wider solche Gedanken gegeben hat als wie dieser Zeit da ich öfters bei dier war Bogatzki 15. Juni und 30 Sept. diese zwei Spriche hab ich mir zu
der Zeit als ich den Brief Schreiben ließ aufgehoben oder aufgeschlagen, und kann meinen Gott nicht genug danken daß. Er mir den Gedanken gegeben hat
nach Amerika auszuwandern denn es hat sich mancher gedacht das es mit mir nun sehr schlecht bestellt sie was aber nicht der fal gewesen sondern zum
meinen Größten Glueck gewesen durch Gottes Schickung ist und kann sagen was Gott thut ist gut denn wenn ich in Deutschland hätte in der Lotterei
Tausende gewonnen so hätte ich nicht können mich besser befinden als ich hier habe und wuenschte mir von Herzen den meinigen wenn Sie könnten so weit
bringen daß Sie nun die Reisekosten hätten und könnten zu uns kommen denn hier brauch niemand not leiden so wirden sie können besser leben und wenn
Sie wirklich nichts mit brächten als gesundes leben denn ich denke oft an die Magdalene und die Angenes wenn beide damals lieber währen mit mir
gegangen so könnten sie gluecklicher leben als in Deutschland sie könnten bei mir Zeitllebens bleiben ohne not zu leiden. Die S__sa mag sich aber ganz
gewiß gefaßt machen zu mir nach Amerika zu kommen sie mag nach Quatitz gehen und sich dort mit die Sommers auf die Reise zu uns bereit machen denn ich
will ihr monatlich 8 bis 10 Dollar lohn geben wenn sie zu uns kommt und überhaupt eine jede Freiledige person die nun so viel sich erübrigen kann daß
sie den Reisekosten decken kann so thut solche klug wenn sie sich nach Amerika begiebt, aber die Leute in Deutschland sein immer so thun und denken
wenn sie die paar Tahler in Händen haben solche nicht auf solche weise aus der Hand zu geben nähmlich zum Auswandern zu verwenden aber in der Hinsicht
thune solche gerade das gegentheil weil solchen Auswanderern die Reisekosten doppelt in kurzer Zeit wieder einkommen denn was dort eine person in
einem Jahre verdient so verdient hier eine dergleichen in einen Monatte denn nach euren Geld verdient hier per die person welche ___ und ___tig ist
Monatlich 13 - 16 bis 20 gr deutsche Tahler gemeint und kommt das leichter wieder ein, was es gekostet hat damit kann ich einen jeden versichern daß
es wahr sei und wird auch ein jeder gut einsehen wenn er ein mall hier ist, und die dortige deutsche Thorheit überstanden hat, wer klug thun will der
lasse sich nicht dem deutschen Scheichgeiste aufhalten sondern Reise ungehindert von denselben geiste nach Amerika denn die Reise brauch niemand
bereuen es mag sein L___uens oder Mansperson[?] Handwerker oder arbeiter im Lande.
Liebe Elter Ihr werdet es auch wissen wollen wie es bei uns aus sieht so muß ich Euch sagen die jetzige Zeit ist bei uns alles sehr gut das Korn
bekommt Ehren und steht wunder schön der Weizen ist auch sehr schön un hat immer aus einen Stocke 55 bus 65 Halmen ausgewachsen solchen Weizen haben
wir 5 Acker besät solch wird nicht so viel gesät as in Deutschland aber bringt viel mehr als bei Euch so ist auch mit dem Korn von einen Schock Korn
drischt man hier wie gewöhnlich 4 bis 5 Scheffel nach eurem Scheffel das werdet ihr wahrscheinlich sagen das ist nicht wahr, aber es ist wirklich wahr
und könnt sicher glauben dann dieses Land ist ganz anders als in Deutschland und dazu kommt kein Dünger sondern wird gesät ohne denselben und erst in
Monat Nov Decr Jan. Korn und Weizen und in anfang Mäy [May] die völige Erndte Korn und Weizen Kartoffel haben wir auch jetzt Grün in anfang April
Ernten wir solche den Sallat haben wir den ganzen winter gehabt Gurken Bohnen Flachs zwiebel Kraut das ist alles Grün Kraut thun ich jetzt pflanzen
auch haben wir Maiß gepflantz welch auch schön grüne ist die Baumwolle thun wir jetzt Pflanzen welchen uns viel Geld bringt denn wir haben immer aus
der Baum Wolle Järlich 300 Dollar gekrigt. Kühe haben wir jetzt 15 zum Melken ihr werdet sagen daß das ist doch zu vile Gütterei mit so viel Kühen da
muß ich Euch sagen daß bey [bei] uns solche nicht gefüttert werden sonder nur bloß gemelket und solche können wir wenn ich sie rufe alle allein
zuhause und haben auch 2 Zige Ochsen zu unser Feldarbeit und 30 Stük Schweine welch auch nicht gefitter werden, und wenn wir uns eins Schlachten
wollen so wird solches rein (Herein) getrüben und geschlachtet. Hühner habe ich jetzt 50 Stük und habe ich ____n in grosser menge unverwüstlich, [?]
auch thun wir uns Zukerrohr allein Pflanzen welchen wir Jährlich zwei mall Schneiden davon machen wir uns Zucker Sürob und auch Essig, Pateten thun
wir auch pfanzen und werden immer 5 lb schwer und man kann nicht einmall ein auf ein mall aufessen so groß sein solche. Rothe rüben haben wir auch
diese gerathen auch gut auch Feldrüben thun wir säen, welch einer eine Größe von 10 lb haben und an Holze felt uns auch nicht solchen verbault[?].
Bey uns mehr als ihr in euren Dorfe des Jahres verbraucht. Dies Jahr haben wir ein neues Haus gebaut dieses ist von Eichenholz und fenster Tühren und
gespinde von Zederholz gebaut Liebe Eltern wenn ihr antworten thut auf meinen Brief so könnt Ihr gelegentlich mit meinen Mann seinen Leuten in
Quatitz den Brief mit schicken, weil die dieses Jahr zu kommen wollen.
Ich verbleibe Eure Euch liebende Tochter
Heneriete Sommer.
[W. Nielsen]
|