December 21, 1857
Brenham, Texas
My venerable and true brother in Christ,
God’s grace and blessings be with you and those in your house. Some days ago John Kischnik came to me and conveyed to me your greetings along with
some comments from you, which induce me to write some lines to you.
Since our meeting last year we have neither written nor spoken, which I am essentially sorry for. Especially I have to assign the principal blame
upon myself for not having kept my promise to write. The reason for it was this: You namely explained at that time, that if the said conference
wouldn’t be held in Frelsburg, you could come to the same. Since the conference was held in Spring Creek near Houston, thus I already knew beforehand
that an invitation was to be for no purpose. But I gave Brother Röhm instructions to say to you (because you said that you are going to come to
Frelsburg anyway), that the conference is going to be held in the place named above. But because you did not come to Frelsburg, Brother Röhm could not
carry out his instructions. By the way I could have written to you another time and I especially regret having not invited you to our conference in
Round Top. Your visit certainly would have been very wished-for by the conference especially since the conference was very lightly attended.
From John K.’s conversation I almost perceive that you were of the opinion that my brothers and I had something or other against you and that is the
origin of the lack of writing and invitations. But that certainly is not the case, at least I don’t know the least of it. I rather think to be allowed
to claim, that from our side no hindrances are in the way to call you also synod brother, as well as there are no (hindrances) on your side to join
us. The so-called new Lutherans are now not that far apart any more than in previous years. You probably will have heard about the general conference,
where, like one hears, both Lutheran sects were able to get along well with each other, what finally offers hope for a unification on the Lutheran
statement of faith. God grant that it would soon come to pass.
Now how would it be beloved brother, if such a conference on unification on small scales takes place at our next Synod gathering?
If you also would have this belief and could get yourself into a brotherly discussion and possibly an agreement. For my part these are only my
passing thoughts, over which we could speak more about in our next gathering at the church festival in Round Top.
In the hope of seeing and speaking with you soon, closes and greets you,
Your fair J. G. Ebinger
Translated by Joel R. Meador
and Christian Symmank
Brenham, Dec. 21. 1857
Ehrwürdiger u. threuer Bruder im Herrn!
Gottes Gnade u. Segen sei mit Ihnen u. Ihrem Hause! Vor einigen Tagen kam John Kischnik zu mir u. überbrachte mir Ihre Begrüßung nebst einigen
Bemerkungen Ihrerseits, die mich veranlassen einige Zeilen an Sie zu schreiben.
Seit unserem Zusammenseyn im vorigen Jahre hatten wir weder schriftlichen noch mündl. Verkehr, was mir eigentlich sehr leid thut, besonders da ich mir
die erste u. Hauptschuld beizumessen habe, indem ich mein Versprechen, Ihnen zu schreiben nicht gehalten habe. Die Ursache davon war diese: Sie
erklärten nemlich damals, wenn die besagte Conferenz nicht in Frelsburg gehalten werde, so könnten Sie nicht zu derselben kommen. Da nun die Conf. in
Spring Creek nahe Houston gehalten wurde, so wußte ich schon vorher, dß. eine Einladung umsonst sein würde; gab aber Br. Röhm den Auftrag, Ihnen (weil
Sie sagten, dß. Sie ohnedem nach Frelsbg kommen werden) zu sagen, dß. die Conf. in obgenanntem Orte gehalten werde. Weil Sie aber nicht nach Frelsburg
kamen, so konnte Br. R. sich seines Auftrags nicht entledigen. Übrigens hätte ich Ihnen ja ein andermal schreiben [können], besonders bedaure ich,
versäumt zu haben, Sie zu unserer Conf. in Round Top einzuladen. Ihr Besuch wäre der Conf. gewiß sehr erwünscht gewesen, zumal da unsere Conf. sehr
schwach besucht war. –
Aus den Reden des John K. vernehme ich fast, als ob Sie der Meinung wären, ich u. meine Brüder hätten irgend Etwas gegen Sie, und daß daher das
Nichtschreiben od. Nichteinladen sich datire. – Dem ist aber ganz gewiß nicht so, wenigstens ist mir nicht das Geringste davon bekannt. Ich glaube
vielmehr, behauten zu dürfen, dß. von unserer Seite nicht die Hindernisse im Wege sind, Sie auch Synodalbruder zu nennen, als bei Ihnen vorhanden
sind, um an uns sich anzuschließen. – Die sogenannten Neu-Lutheraner sind den Lutheranern nun nicht mehr so fern wie vor Jahren. – Sie werden wohl
auch von der Allgemeinen Conferenz gehört haben, bei der, wie man hört, die beiden Lutheraner sich gut vertragen konnten, was endlich auf eine
Vereinigung auf den luther. Glaubensgrund hoffen läßt. Gott gebe, dß. es bald dahin kommen möge!
Wie wär’s nun gel. Bruder, wenn wir bei unserer nächsten Synodalversammlg eine solche Conferenz der Vereinigung im Kleinen stattfinden würde!? Wenn
Sie den Glauben auch hätten u. auf eine brüderl. Besprechung u. wo mögl. Einigung eingehen könnten. – Dies seien nur einige flüchtige Gedanken
meinerseits, über die wir bei unsrer Zusammenkunft bei der Kirchweihe in Round Top mehr reden können.
In der Hoffnung, Sie bald zu sehen u. zu sprechen, schließt u. grüßt Sie
Ihr ger. J. G. Ebinger
Transliterated by Christian Symmank