The Wendish Research Exchange

143.000 Karl Hanuschk to Brother-in-law [Mahling] 1 Jan 1881

mersiowsky - 9-2-2015 at 08:42 AM

Long Prairie 1/1 1881

The Royal Saxon Provincial Bank in Markgrave of Upper Lusatia at Bautzen Receipt Book No. 45.3.28 Karl Hanuschk at Zescha near Königswartha now in America has deposited on 25th of September 1880 2,100 Mark. The (proxy) Karl August Sommer living at Quatitz near Bautzen No. 18.

Dear Brother-in-law,

With these few lines I want to inform you that I have rented a farm and for that reason I would ask you to send to me in America as soon as possible the money that I have in the bank at Bautzen. I am planning to buy a number of things and will need the money as soon as possible.

Dear Brother-in-law, one more request -- when in Bautzen, should you, by chance, meet a brother-in-law of mine, would you be so kind as to tell him that Karl Mintke should come to me in America. He would find good accommodation with me. Or should you know of 1 or 2 other men you might send them to me in America. With me they would find work and receive good pay. Dear brother-in-law, should that Karl Mintke of Zeseha decide to come to me, tell him to bring along my featherbed, my fur coat, overcoat, and chest. The wardrobe you may sell. These articles are with the brother-in-law Winkler in Pannewitz in storage.

Write me immediately if someone is coming out here or not so that I may know what to do next. Something else I would ask you to do should that man Mintke come here to me. Ask him to bring along some silk material (2 silk cloths) but good silk, for your brother. We will pay him well when he arrives. Also have him bring some groats [hulled grain] for planting and also what we in Wendish call Medelschka. But the silk cloths must be black with green or blue edges for making neck ties. Here in this country we cannot buy good silk neck ties. Boots and hats are cheaper here than in Germany. These need not to be brought along. And caps are not worn in this country.

Dear brother-in-law, still a bit more for the one who is coming. The cheapest way to get to Galveston is to buy a contract to Galveston. At Galveston a railway ticket can be bought to Ledbetter. From Ledbetter to his brother at Long Prairie one travels by road. The distance is 2 German or 6 English miles. There is much travel going on between those two places and your brother is well known in that region. Just ask for Mr. Sommer at Ledbetter and all will give direction. The best and cheapest he can do is go to the agent Sibers in Bremen Born Street No.57 for he is a very respected man. With him he can also exchange money. Doing it that way will be the best. And on the long trip he needs to take along rum, vinegar, and some bacon. There is enough food served on the ship so that no one needs to suffer hunger. For that I have no complaint. Dear brother-in-law write me real soon if this man is coming to me or not. If he does come he will surely not regret it because here in America property is acquired sooner and more easily than in Germany with the same amount of labor. That I can assure you.

I will close now in the hope that you will grant my request.

I remain your brother-in-law
Karl Hanuschk

Should we not see each other in this world, we will see each other in yonder world.
With God begin
With God end and close
That is the best way to live. Amen.

[W. Nielsen]



Long Prairie 1 Jan 1881

Die Königl. Schächs landständische Bank in Markgrafthums Oberlausitz zu Bautzen Qüttugs Buch No. 45.3.28 Karl Hannuschk aus Zescha bei Königswertha . Z.Zt. in Amerika hat Eingezahlt den 25 September 1880, 2. 100 Mark. der (Stellvertreter) Karl August Sommer in Quatitz. bei Bautzen No. 18. wohnhaft.

Lieber Schwager,

Mit diesen paar Zeilen will ich dich benachrichtigen daß ich mir habe eine Farm Bauerngut gepachtet und darum will ich dich bitten das Geld was ich auf der landständische Bank in Bautzen habe so bald wie möglich durch einen Wechsel an mich nach Amerika zu senden denn weil ich mir Verschiedenes kaufen will und da brauche ich das Geld aber so bald wie möglich.

Lieber Schwager noch etwas will ich dich bitten wenn du einmal in Bautzen soltest einen Schwager von mir drefen [treffen?] da kannst du doch so gut sein und sagen daß der Karl Mintke sollte zu mir nach Amerika heraus kommen, denn er kann bei mir sein gutes Unterkommen bekommen. oder weist do vielleicht einen oder 2 Mann da kannst du selber zu mir nach Amerika schicken. Denn bei mir bekommen sie Arbeit und auch guten Lohn.

Lieber Schwager wenn der Karl Mintke aus Zescha sollte zu mir heraus kommen, du kannst ihn auch sagen das der selbiche mir mein Federbett und meinen Pelz und Überzieher und die Lade mit bringen soll, und den Kleiderschrank könnt ihr verkaufen. Die Sachen hat der Schwager Winkler in Pannewitz aufbewahrt. Schreibe mir aber recht bald wieder ob jemand heraus kommt oder nicht, damit ich weis woran ich bin. Noch etwas will ich dich bitten, wenn dieser Mann sollte zu mir heraus kommen, da soll er doch 2 seidene Tücher, aber gute Seide, für deinen Bruder mit bringen, denn wir wollen ihn alles gut bezahlen wenn er zu uns kommt. Er kann mir auch etwas Grütze mit bringen zum pflanzen. Und auch das was man auf Wendisch spricht Medelschka mit bringen. Aber die seidenen Tücher müssen schwarz und mit grünen Kanten oder blauen Kanten zum Halstücher sein, denn hier in diesem Lande bekommt man keine gute Halstücher von Seide. Stiefel und Hüte sein hier billiger als bei euch in Deutschland. Die braucht derselbe nicht mit bringen. Und auch Mützen werden in diesem Lande nicht getragen.

Lieber Schwager, noch etwas will ich wen dieser Mann zu mir heraus kommt. Es ist am billigsten daß er sich einen Kontrackt nimmt nach Galveston, und von Galveston muß er sich Billett nehmen bis Ledbetter, und von Ledbetter bis bei deinen Bruder nach Long Prairie sind 2 deutsche Stunden oder 6 englische Meilen. Denn von Ledbetter geht alle Tage viel Fuhrwerk nach Long Prairie und deinen Bruder kennen die Leute alle gut. Der selbe braucht sich nur in Ledbetter nach Sommer fragen, da wird ihn ein jeder zurechte weisen. Und am besten und billigsten macht er wenn er sich auf diesen Agenten Sibers in Bremen born Straße No.57 wenden tut, denn das ist ein sehr Reellen Mann. Und Geld kann er sich auch bei diesen auswekseln tut er auch am besten. Und auf die Reise muß er sich nur mit Rum und Essig und auch etwas Speck mit nehmen, denn Essen gibt es genug auf dem Schiff daß man nicht braucht Hunger leiden. Das kann ich nicht klagen.

Lieber Schwager, schreibe mir doch recht bald wieder, und auch ob dieser Mann heraus zu mir kommt oder nicht, denn wenn er zu mir kommt das wird ihn gewiß nicht bereuen, denn in Amerika kann der Mensch zu etwas kommen wenn er so arbeiten wird wie in Deutschland. Das kann ich euch versichern.

Ich will nun schliessen in der Hoffnung und das du meine Bitte erfüllen willst,

Ich verbleibe dein Schwager
Karl Hanuschk

Sehen wir uns nicht in dieser Welt da sehen wir uns doch in jener Welt.
Mit Gott fang an
Mit Gott hör auf
Das ist der Beste Lebens Lauf. Amen

[W. Nielsen]